Warum barfen?

Erst in jüngster Zeit, mit Entwicklung der Nahrungsmittelindustrie in großem Stil, mit Entwicklung der Supermärkte, mit dem Hang des Menschen, mehr und mehr vorgefertigte Nahrung, Konserven, Tiefkühlware, usw. zu kaufen, entstand auch die Tierfutterindustrie. Es ist natürlich verlockend einfach, eine Palette Hundefutter-Dosen im Keller zu haben, schnell eine zu öffnen und sie in den Napf zu kippen. Fertig. Oder noch einfacher: der Sack Trockenfutter!


Natürlich verspricht uns die Tierfutterindustrie, dass in ihren Erzeugnissen alles an Nährstoffen, Vitaminen, Mineralien enthalten sei, was der Hund brauche, dass damit einer Mangelernährung vorgebeugt würde, dass das Tier garnicht besser versorgt werden könne. Dies würde man überhaupt nicht hinkriegen, wenn man das Futter selbst zusammenstellt. (Wie haben die Hunde nur 10.000 Jahre in Menschenhand überdauern können??)

An dieser Stelle möchte ich Ihnen die kleine Geschichte von Gaby Jung nicht vorenthalten. Sie schildert auf lustige Art und Weise, was wäre, wenn wir die Aussagen zur "modernen" Hundeernährung auf die Ernährung des Menschen übertragen würden. Diese Geschichte macht uns aber auch bewusst, mit welchen Argumenten in der Fertigfutterindustrie um sich geschmissen wird und wie wir diesem Industrieapparat mittlerweile glauben und vertrauen: Die Gefahr aus dem Kochtopf

Was ist wirklich drin im industriellen Dosen- und Trockenfutter?

Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse: dazu gehören Knochen, Haut, Därme, Drüsen, Blut, Geflügelköpfe, Geflügelfüße, Federn, usw. "Richtiges" Fleisch ist nur wenig darin enthalten.

Fischmehl: getrockneter und gemahlener Fisch, wobei die wertvollen Öle zumeist entfernt wurden

Getreideprodukte: meist in großer Menge weil billig, und vom Nährstoffgehalt für Hunde schwer zu verwerten. Auch wird es sich dabei sicher nicht um hochwertige Getreideprodukte, sondern um die Reste handeln, die bei Getreideprodukten für menschlichen Bedarf übrig bleiben.

Zusätze: viele Zusatzstoffe, wie Aromen, Emulgatoren, Stabilisatoren, Geliermittel müssen nicht deklariert werden!

EWG-Zusatzstoffe: Vorsicht, dabei handelt es sich zumeist um Konservierungs- und Farbstoffe, die zwar zugelassen, aber dennoch nicht unbedingt bekömmlich sind.

Vitaminzusätze: Vitamin C und E dienen häufig der Konservierung, dagegen ist nichts einzuwenden. Vitamine müssen auch deshalb zugesetzt werden, weil die in den Rohstoffen enthaltenen natürlichen Vitamine durch das Erhitzen beim Herstellungsprozess zerstört werden.

Geschmacksrichtung: Die Dosenaufschrift besagt Lamm, Rind, Pute, Lachs - und im Kleingedruckten findet man, dass gerade 4% Lamm, Rind, Pute, Lachs enthalten sind. Und der Rest? Vielleicht vom Rind? Vielleicht ist in "Pute" mehr Lamm enthalten als in "Lamm" - man weiß es nicht.

Oder im Trockenfutter: 15% Fleisch? Ja, gewogen vor der Trocknung!

Einen kleinen Hinweis auf die Futterqualität und Verwertbarkeit kann man an der empfohlenen Fütterungsmenge ablesen - und an der Kotmenge, die das Tier absetzt. Je mehr - desto weniger verwertbar ist das Futter. Bei Rohfutter geht man von einer Fütterungsmenge (Richtwert) von 2% des Hundegewichtes aus. Ein Hund von 20 kg Gewicht würde demnach 400 Gramm benötigen. Vergleichen Sie mit den Fütterungsempfehlungen auf der Dose, nicht selten wird dort eine 1-kg-Dose oder mehr pro Tag empfohlen!
Indem wir den Hund mit Dosenfutter und/oder Trockenfutter ernähren, versuchen wir, ihn in kürzester Zeit an total anderes als sein natürliches Futter zu gewöhnen. Was heißt gewöhnen? Es würde einer Veränderung seines Verdauungssystems bedürfen, damit er mit solchem Futter wirklich gut zurecht kommt. 10.000 Jahre hat es gebraucht, um Gestalt und Wesen der heutigen Haushunde herauszuzüchten, und bei der Nahrung soll dies in 50 Jahren gehen? Der Hund unterscheidet sich genetisch nur um 0,2% vom Wolf!

Warum nehmen "moderne" Hundekrankheiten, wie Allergien, Hautprobleme, Leber- und Nierenschäden, usw. immer mehr zu? Der parallele Verlauf zwischen solchen Erkrankungen und der Änderung in der Hundeernährung sind eigentlich kaum zu übersehen.

Ist Barfen kompliziert?
Das ist ja alles schön und gut, aber kostet es nicht sehr viel Zeit, das Hundefutter selbst zuzubereiten? Woher weiß ich, was ich wann und wieviel geben muss? Woher bekomme ich Fleisch, was muss ich an Zusatzstoffen geben?

So schwierig ist es nicht. Genauso wie Sie selber wissen, was Sie essen sollten (auch wenn Sie es nicht immer tun), so werden Sie schnell lernen, was Ihr Hund benötigt. Kochen müssen Sie auch nicht, denn der Hund frißt sein Fleisch am liebsten roh. Natürlich müssen Sie sich ein wenig mit der Hundeernährung befassen, aber Ihr Hund wird es Ihnen danken. Eine sehr gute und ausführliche Informationsquelle über Barfen ist die Webseite http://www.barfers.de

Fleisch für die Hundeernährung bekommt man inzwischen tiefgefroren im Internethandel, so dass man ohne große Mühe einen ausreichenden Vorrat im Hause haben kann.

Nahrungsergänzungsstoffe sind nötig, und zwar deshalb, weil wir ja nicht ganze Tiere verfüttern können, wie es der natürlichen Nahrung entspräche. Dabei geht es in erster Linie um Vitamine, Spurenelemente und essentielle Fettsäuren, die man in Form von Seealgen, Meeresalgen, Spirulina, Kräutermischungen, und Ölen zusetzen kann.

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