DCM

Die dilatative Cardiomyopathie (DCM) bei Deutschen Doggen ist eine sehr ernstzunehmende tödliche Herzerkrankung. Frühzeitig erkannt können die Hunde mit der richtigen Behandlung durchaus ihr rassetypisches Durchschnittsalter erreichen. Dies soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass nach wie vor eine große Anzahl betroffener Hunde einfach tot umfällt, ohne dass es deutliche Anzeichen einer Erkrankung gegeben hätte. Unerkannt und unbehandelt kann DCM innerhalb weniger Wochen oder Monate ein Todesurteil sein. Da das Auftreten der Symptome meist bedeutet, dass der betroffene Hund sich schon in einem sehr schlechten und medikamentös schwer zu behandelnden Zustand befindet, sollte man mit seiner Dogge bereits früh zu einer ersten Kontrolluntersuchung zum Herzspezialisten/Herzultraschall gehen.


Achtung! Der normale Haustierarzt kann beim Abhören der Herztöne keine DCM im Frühstadium erkennen.

Magendrehung

Die genauen Ursachen der Magendrehung sind nicht bekannt. Daher wird hier sehr viel spekuliert. Die einen vermuten, dass genetische Ursachen mitverantwortlich sind, andere erklären die Erkrankung mit der einmaligen Fütterung pro Tag, wieder andere vermuten eine Gewebeschwäche in den Aufhängesystemen des Hundemagens, andere im Herumtollen nach dem Fressen oder im Wälzen über den Rücken nach der Fütterung und manch einer im Treppensteigen nach der Mahlzeit.
Rein statistisch gesehen gibt es etwas mehr Klarheit, denn diese belegt eindeutig, dass vor allem großwüchsige Rassen mit eher tiefer Brust, wie Deutsche Doggen, Deutsche Schäferhunde, Boxer und Setterartige Rassen betroffen sind. Zum Zeitpunkt der Erkrankung sind die meisten Tiere älter als zwei - drei Jahre. Vielleicht hilft es dem einen oder anderen zu wissen, dass die meisten Fälle von Magendrehungen in den Abendstunden oder nachts registriert werden und die Erkrankung unbehandelt zum Tode führt – kein Tierarzt wird sich durch einen nächtlichen Anrufes wegen Verdachts auf Magendrehung „gestört“ fühlen.

Ein Hund mit einer Magendrehung befindet sich in Lebensgefahr, er muss so schnell als möglich tierärztlich versorgt werden – am Besten direkt in einer Klinik, die operieren kann. Bei einem solchen Verdacht bis zum nächsten Morgen zu warten, bedeutet meist, dass der Hund eingeschläfert werden muss, da die Schäden am Magen zu weit fortgeschritten sind. Denken sollte man auch an die Schmerzen, die der Hund in dieser Zeit erleidet.

Symptome:
Für den Tierbesitzer ist zunächst nur die Unruhe des Hundes bemerkbar, kein Ruheplatz erscheint annehmbar, die Hunde wechseln häufig zwischen Liegen, Stehen, Umhergehen. Manche Hunde versuchen zu erbrechen, meist erfolglos, vielleicht verbunden mit etwas gelblichem Schleim. Der Speichelfluss ist häufig erhöht. Der Hund wird nun zunehmend matter. Irgendwann wird eine Zunahme des Bauchumfanges sichtbar, klopft man gegen die Bauchwand, ertönt ein Trommel-ähnliches Geräusch. Meist tritt Atemnot auf, die Schleimhäute werden zunehmend blass, die Pfoten kalt, Kreislaufversagen kündigt sich an.

Für den Tierhalter nicht sichtbar hat sich der Magen des Hundes um seine Achse gedreht, dadurch ist sowohl der Eingang als auch der Ausgang teilweise oder ganz verschlossen. Die hintere Bauchvene wird durch die Drehung des Magens verschlossen, es kommt zu venösen Stauungen der Bauchorgane. Meist dreht sich auch die Milz mit, was zu weiteren Komplikationen führt.
Die sich noch im Magen befindliche Nahrung beginnt unter dem Einfluss der Magensäure zu gären, das dabei entstehende Gas dehnt den Magen auf. Der vergrößerte Magen drückt auf Zwerchfell und Lunge, der Sauerstoffgehalt des Blutes nimmt ab. Der Blutdruck sinkt, das Herz wird nicht mehr ausreichend versorgt, es entstehen Herzrhythmusstörungen. Der Hund befindet sich in einem schweren Schockzustand.
Die durch die anhaltende Kompression der hinteren Bauchvene verursachten Blutstauungen in den Eingeweidegefäßen können zu Gefäßzerreißungen mit Einblutungen in den Bauchraum führen. Das teilweise oder völlige Abgeschnittensein des Magens von der Blutzufuhr bedingt schwere Nekrosen an der Magenwand.

Der behandelnde Tierarzt wird zunächst die Diagnose absichern, oft ist hierzu die klinische Untersuchung ausreichend, ansonsten gibt ein Röntgenbild über die Vorgänge im Innern des Hundes Auskunft.
Danach wird versucht, den Hund zu stabilisieren, da meist eine Operation notwendig ist, um den Magen wieder in seine Ausgangsposition zu bringen. Um die inneren Organe schnellstmöglich zu entlasten, wird das im Magen befindliche Gas entfernt, entweder durch eine Kanüle durch die Bauchwand oder mittels einer Magensonde. Bei der Operation selbst wird der Magen zurückgedreht und vor Ende der OP meist in seiner Position fixiert. über eine Sonde wird er gespült und die Magenwand nach abgestorbenen Bereichen abgesucht. Falls die Milz sich mitgedreht hatte, muss diese in vielen Fällen entfernt werden, da sie durch den Blutstau oft so geschädigt ist, dass sie sich zersetzen würde.
Die ersten Tage sind auch nach erfolgreicher Operation kritisch, da es erneut zu Herzrhythmusstörungen kommen kann und die Blutgerinnung überwacht werden muss.
Aus Studien gibt es Hinweise, dass das Trauma Magendrehung die Entwicklung einer DIC (disseminierte intravasale Koagulopathie) begünstigt. Hier werden durch eine übermäßig stark ablaufende Blutgerinnung im Blutgefäßsystem Gerinnungsfaktoren verbraucht, daraus resultiert schließlich eine Blutungsneigung.

Das Risiko einer Magendrehung kann nicht völlig ausgeschlossen werden, nur verringert. Statt einer einzigen, großen Mahlzeit sollte zweimal täglich gefüttert werden, im höheren Alter sogar dreimal. Starke körperliche Belastungen sollten vor und nach der Fütterung vermieden werden. Potentiell gefährdete Hunde, die im Rudelverband leben, sollten separat gefüttert werden, um neidiges, schlingendes Fressen zu vermeiden. Besonders zu beachten ist: kein Futter, welches "bläht" sollte gefüttert werden. Es gibt durchaus Trockenfutter, welches im Magen des Hundes nicht aufquillt, sondern "zu Sand zerfällt". Wir können u. a. Markus Mühle, Lupovet und Real Nature (Fressnapf Eigenmarke) empfehlen. Wenn schon Trockenfutter, dann bitte eben solche Sorten.

Krebs

Eine Krankheit - über die zu berichten - hier jeden Rahmen sprengen würde. Krebs befällt inzwischen fast jede Lebensform unseres Planeten und gilt ganz sicher nicht als eine rassespezifische Erkrankung der Deutschen Dogge. Hunde aller Rassen und Mischlinge werden gelegentlich von Tumoren befallen.

Ein züchterisches Entgegenwirken scheint aus unserer Sicht sehr schwierig. Im Allgemeinen wird eine genetische Disposition angenommen, zusätzlich können äußere Einflüsse die Entstehung von Tumoren begünstigen. Vorsorge versuchen wir vor allem im Bereich der Ernährung unserer Hunde. Wie oben schon beschrieben füttern wir B.A.R.F. und verzichten nach Möglichkeit gänzlich auf Konservierungsstoffe und chemische Zusätze.

HD (Hüftgelenkdysplasie)

Die oftmals in Zusammenhang mit der Rassehundezucht gebrachte Hüftgelenksdysplasie (HD) findet, wie in den meisten Rassezuchtverbänden, auch bei den Doggen entsprechende Beachtung. Die DDC-Zuchtordunung regelt u. a. auch die Verpaarungsmöglichkeiten im Hinblick auf die HD-Werte der Elterntiere. Ein neutrales HD-Gutachten ist Voraussetzung für die Zuchtzulassung einer Dogge im DDC.

Neben den erblichen Faktoren beeinflussen zusätzlich Ernährung, Bewegung und Haltung maßgeblich die Entwicklung einer HD.

(Bei "wilder Zucht" ohne VDH-anerkannter Ahnentafel werden diese kostenintensiven Qualitätsmerkmale billigend vernachlässigt - zum Schaden der Tiere! Die Kosten für diese Untersuchung liegen je nach Tierarzt bei 150.-€ - 200.-€).

Zu unserer Freude gehört die Deutsche Dogge trotz ihrer Größe nicht zu den HD auffälligen Hunderassen.

Auf Grund des enormen Wachstums der Dogge sollte man aber eine wichtige Regel konsequent beachten. Beanspruchen und bewegen Sie die junge Dogge nur in Maßen. Wird der Doggenwelpe müde und will sich legen, lassen Sie dies zu. Im Welpenalter sollten Spaziergänge nicht übertrieben werden - denken Sie immer auch "noch" an den Rückweg. Während des Wachstums soll die Muskulatur nur den Hund tragen und darf nicht zusätzliche "künstliche" Überlastungen aushalten. Das bedeutet wiederum nicht, dass sie sich gar nicht bewegen soll. Spaziergänge, Tollen und Toben, der Spurt über den Rasen, das Zerren um Beute u.s.w. sind wichtig für die gesunde Entwicklung. Ist das Höhenwachstum abgeschlossen, kann die Dogge problemlos an große Belastungen herangeführt werden.

Hürdensprünge, Schrägwand und Fahrradfahrten sollten schließlich erst mit 1 Jahr begonnen werden. Nicht vorher!!! Man darf sich einfach nicht täuschen lassen. Obwohl die Dogge mit 6 Monaten körperlich schon groß gewachsen ist, ist sie doch ein Kleinkind. Gönnen Sie ihr zwischendurch Ruhe, Sie wollen doch, dass die Dogge später nicht für Fehler büßen muss, weil in der Wachstumsphase die Gelenke unangemessen viel belastet worden sind.

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